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Jiu-Jitsu
bedeutet frei übersetzt "die Kunst durch Flexibilität zu siegen" und das war das Selbstverteidigungssystem der japanischen Ritter (Samurai). Das Prinzip des Nachgebens spielt eine große Rolle, die Effizienz beruht darauf, dass empfindliche Stellen am gegnerischen Körper mittels raffinierten Hebel-, Schlag-, Stoß-, Wurf-, und Nervendrucktechniken angegriffen und mobilisiert werden. Im Gegensatz zu den akrobatischen Show-Aktionen vieler Martial-Arts-Filme kann beim Jiu-Jitsu der Effekt auch durch wenige unspektakuläre Bewegungsabläufe erreicht werden und ermöglicht dadurch unterlegenen oder sportlich wenig geübten Personen durch geschickt angewandte Technik eine praxisgerecht Alternative. |
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Elemente und PrinzipienDas Hauptprinzip des Jiu-Jitsu ist das Prinzip des Nachgebens, d. h. man setzt die Energie des Angreifers gegen ihn ein. Im Jiu-Jitsu wird einem Angriff durch schnelles Ausweichen begegnet, durch den Einsatz einer Technik wird der Angriff abgewehrt und anschließend der Gegner kontrolliert. Das moderne Jiu-Jitsu enthält Tritt-, Schlag-, Wurf-, Würge-, Hebel-, Abführ-, Fessel- und Festhaltetechniken. Geübt wird hierbei die Abwehr von bewaffneten und unbewaffneten Angriffen. Gleichzeitig werden auch die Reflexe geschärft und der Trainierende lernt, entsprechende Situationen einzuschätzen. Das Training umfasst auch die Fallschule, d. h. das kontrollierte Fallen und Abrollen. Wie bei jeder anderen Kampfsportart gilt auch im Jiu-Jitsu: Übung macht den Meister! Eine erlernte Technik kann nur durch regelmäßiges und konsequentes Trainieren perfektioniert werden. Eine gute Ergänzung zum regulären Training sind die sporadisch stattfindenden Trainingslehrgänge. Auch im Jiu-Jitsu gibt es ein Gürtelsystem, d. h. die Farbe des Gürtels gibt Auskunft über den Ausbildungsgrad des jeweiligen Trainierenden. Der nächsthöhere Gürtel wird jeweils durch eine Prüfung erworben, in der eine bestimmte Anzahl von Techniken vorgeführt werden müssen. |
Kleidung und AusrüstungWie in vielen anderen Budo-Sportarten wird im Jiu-Jitsu meistens ein weisser Anzug (japanisch: "Gi") getragen. Andersfarbige Variationen sind dabei möglich. Passend zu der jeweiligen Graduierung wird dazu ein farbiger Gürtel umgebunden. Für männliche Teilnehmer empfiehlt sich das Tragen eines Tiefschutzes (Quasi-Pflicht!!). Für ein realistisch wirkendes Training wird mit Übungswaffen trainiert. Das Basis-Waffenset besteht aus einem Langstock, einem Kurzstock, einem Übungsmesser sowie einer Übungspistole. |
Sicherheit und HygieneEs wird barfuss auf Mattenboden trainiert, d. h. der Trainingsraum (japanisch: "Dojo") wird nicht mit Straßenschuhen betreten. Die Fuß- und Fingernägel sollten nach Möglichkeit kurz geschnitten sein. Dass Hände und Füße in sauberem Zustand sein sollten, ist wohl selbstverständlich. Sämtliche Schmuckstücke wie Halsketten, Armbänder, Uhren, Ohrringe sind vor dem Training abzulegen. Piercings sollten für die Dauer des Trainings mit Tape abgeklebt werden. Während des Trainings sollte auf Kaugummikauen oder Bonbonlutschen verzichtet werden. All diese Maßnahmen dienen sowohl dem Schutz des Trainingspartners als auch dem eigenen Schutz. |
TrainingsdisziplinVerglichen mit anderen Kampfsport-Vereinen, in denen das Training streng diszipliniert abläuft, sehen wir das Ganze etwas lockerer. Disziplin sollte nicht überbewertet werden, ist aber stellenweise dennoch notwendig, um ein reibungsloses und ungefährliches Trainieren zu garantieren. Diejenigen Punkte, die für wichtig erachtet werden können, dürften als selbstverständlich gelten (Dojo-Etikette):
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TrainingsablaufDas Training beginnt mit einer Aufwärm- und Dehnungseinheit. Dann sucht sich jeder einen Trainingspartner für die restliche Dauer des Trainings. Es gilt das Prinzip "Learning by Doing", sprich: der Trainer führt eine Technik mehrmals vor, die "Schüler" machen die Technik nach. Der Trainer gibt, wo nötig, Hilfestellung und korrigiert fehlerhaft durchgeführte Techniken. |